Wir sind betrübt über die ständigen Versuche in unserer Heimat, die Autorität des heiligen Johannes Paul II. zu diskreditieren. Solche Aktionen sind ungerecht und verletzend, insbesondere da sie sich gegen einen Menschen richten, dem nicht nur die Kirche und unsere Nation, sondern die ganze Welt so viel zu verdanken hat – so der Appell der polnischen Bischöfe, der während der 403. Vollversammlung der Polnischen Bischofskonferenz am 22. November dieses Jahres in Jasna Góra verabschiedet wurde.
https://episkopat.pl/doc/238583.I-vescovi-polacchi-alla-403-Assemblea-Plenaria-della-Conferenza
https://episkopat.pl/doc/238531.Biskupi-na-403-Zebraniu-Plenarnym-KEP-Apelujemy-o-szacunek-dla
https://episkopat.pl/doc/238581.Polish-bishops-at-the-403rd-Plenary-Assembly-of-the-Polish
Wir veröffentlichen den vollständigen Text des Appells:
Wir appellieren um Respekt vor dem heiligen Johannes Paul II.
Die polnische Geschichte kennt viele bedeutende und außergewöhnliche Persönlichkeiten, die sie mitgestaltet und ihre sozialen, politischen, kulturellen und religiösen Dimensionen beeinflusst haben. Der heilige Johannes Paul II. gehört zweifellos zu dieser Gruppe.
Seine Lehre ist von besonderer Bedeutung, da sie den spirituellen Reichtum und das Licht der Frohen Botschaft klar und konsequent vermittelt, die wahre Freiheit, Würde und das Recht auf Leben jedes Menschen verteidigt, den unschätzbaren Wert von Ehe und Familie offenbart und uns hilft, die Probleme unserer Zeit zu verstehen, damit wir sie wirksam lösen können. Der heilige Johannes Paul II. war eine starke Stimme für die Armen, die Verfolgten, die Diskriminierten, die Benachteiligten und die Versklavten. Dank seines Wirkens erlangten viele Nationen ihre Freiheit zurück, und viele Menschen fanden zum Glauben an Christus, fanden einen neuen Sinn im Leben, stärkten ihre Hoffnung und veränderten ihr Leben.
Sein Pontifikat trug maßgeblich zum Fall des Kommunismus und zur Wiederherstellung der Einheit Europas bei. Dieser Papst erinnerte uns daran, dass diese Einheit, auf christlichen Werten gründen muss, damit sie die Zeit überdauert. Er lehrte, dass für ihren Erhalt die menschliche Solidarität besonders notwendig ist, die er als „Einer für den anderen, nicht einer gegen den anderen“ definierte.
Es bedarf großer Boshaftigkeit, um den immensen Reichtum an Gutem zu übersehen, der aus seinem unermüdlichen und schöpferischen Wirken auf dem Stuhl Petri und seinem Beitrag zu den positiven Veränderungen in Polen hervorgegangen ist. Deshalb erfüllen uns die ständigen Versuche, seine Autorität in unserer Heimat zu untergraben, mit Trauer. Solche Handlungen sind ungerecht und verletzend, insbesondere da sie sich gegen einen Mann richten, dem nicht nur die Kirche und unsere Nation, sondern die ganze Welt so viel zu verdanken hat. Sie scheinen einmal mehr die bitteren Worte Jesu über die Einwohner seiner Geburtsstadt Nazareth zu bestätigen: „Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seiner Heimatstadt, bei seinen Verwandten und in seinem eigenen Haus“ (Mk 6,4). Wir danken allen, die die Lehre und das Erbe bewahren und den guten Namen des heiligen Johannes Paul II., eines der größten Polen in der Geschichte unserer Heimat, achten.
Unterzeichnet von den anwesenden Hirten der katholischen Kirche in Polen bei der 403. Vollversammlung der Polnischen Bischofskonferenz.
Jasna Góra, 22. November 2025
Wir danken kath.net für die Übersetzung